#1

Geschichtsträchtig: Der Strafzins auf Spareinlagen ist da!

in Talk Hard Thread 31.10.2014 17:00
von ginosaji • Novize | 76 Beiträge

"Angesichts der Zinspolitik der EZB kann man Strafzinsen im Kundengeschäft seriöserweise für die Zukunft nicht ausschließen." (Frank Kohler, Vorstand bei der Sparda-Bank Berlin, der größten Genossenschaftsbank Deutschlands.)

Diese aktuelle Äußerung ist eine reine Durchhalteparole, um massenhafte Abhebungen und Kapitalflucht aus der EU voerst noch zu verhindern - denn der Strafzins auf Spareinlagen wurde nun von der ersten deutschen Privatbank eingeführt ( http://www.welt.de/finanzen/article13379...sen-zahlen.html ), da er schliesslich für die Banken selbst bereits existiert.

STRAFZINSEN WERDEN JETZT AN KUNDEN WEITER GEGEBEN

Der EZB-Negativzins von derzeit 0,2 Prozent bedeutet, dass Kreditinstitute, die bei der EZB (der europäischen Zentralbank) Geld deponieren, eine Gebühr entrichten, die momentan 0,2 Prozent beträgt. Und dies ist nur die erste Stufe, wie die Schwedische Reichsbank jetzt gezeigt hat, bei ihr beträgt der Strafzins seit dieser Woche bereits 0,75 Prozent!

Hintergrund ist der, dass die EZB unter allen Umständen verhindern will, dass Geld ungenutzt auf Konten aller Art herumliegt. Es soll in Form von Konsum oder Krediten in der Realwirtschaft ankommen und das stagnierende Wachstum anregen, da die europäischen Volkswirtschaften (u.a. aufgrund ihrer Überschuldung) sowie der Wert der Euro an sich nur noch durch Wachstum am Leben zu erhalten sind.

Somit müssten alle Banken die Guthaben ihrer Kunden in irgendeiner Form ausgeben bzw. besser investieren - die Banken, die am Investmentbanking aber nicht teilnehmen, also reines Kundengeschäft für Privatleute wie Unternehmen betreiben, können dies nicht und zahlen daher selbst bereits jetzt Strafzinsen. http://www.finanz-pressedienst.de/index.php?menuid=1371

DRASTISCHE GEBÜHREN KOMMEN

Momentan versuchen die meisten Banken noch über schlichte Gebührenanhebungen seit dem dritten Quartal 2014 ihre Verluste zu kompensieren: Wie die meisten Online-Kunden z.B. der deutschen Volks- & Raiffeisenbanken feststellen mussten, wurde ihnen zum 30.09.14 plötzlich eine "Kontoauszugsdruckergebühr" abgebucht, die sie ab sofort nur noch vermeiden können, wenn sie ihre - dann ab sofort aber nur 1x pro Monat bereit gestellten - Auszüge künftig selbst am Heimrechner ausdrucken. Und das innerhalb einer bestimmten Frist, ansonsten wird der Monatsauszug gegen Gebühr per Post zwangsweise zugesandt. Und: diese Auszüge gelten nicht mehr als Nachweis beim Finanzamt, weshalb jeder zur Einkommensteuererklärung verpflichtete Bürger sie gar nicht nutzen kann.

Gratiskonten wird es voraussichtlich ab Anfang 2015 EU-weit nicht mehr geben, es werden Gebühren auf jegliche Transaktionen, genauso wie auf TAN-Anforderungen, Kontostandabfragen etc. erwogen.

Es sollen zudem drastische Gebührenerhebungen z.B. für Kreditkarten von bisher durchschnittlich 20,- auf bis zu 100,- Eur pro Jahr gegenwärtig in den Vorstandsetagen auf Durchsetzbarkeit beim Kunden in der Diskussion sein. Als weitere Stufe sind dann in den kommenden Jahren wohl erhebliche Kontoführungsgebühren von mehreren 100,- Eur pro Jahr und Konto zu erwarten - eine Zwangsabgabe für jeden Bürger, der ja ohne Girokonto wohl erhebliche Probleme im Alltag bekommen dürfte.

Auf jeden Fall hat nun die erste deutsche Bank kapituliert, da sie über Gebührenanhebungen keine Möglichkeit sah, ihre eigenen Strafzinsen zu kompensieren: die Deutsche Skatbank aus Thürigen erhebt ab sofort Strafzinsen auf die Tagesgeldkonten ihrer Kunden. http://www.welt.de/finanzen/article13379...sen-zahlen.html

Man kann daher aktuell nur raten, für überschüssiges Geld, das nicht zur Lebensführung benötigt wird, schleunigst über Verwendungsmöglichkeiten statt Sparanlagen nachzudenken.

Je nach Höhe der eigenen Liquidität sollte spätestens jetzt über Immobilienkauf, Edelmetalle, private Rentenversicherungen oder Investments außerhalb der EU ernsthaft sinniert werden. Denn der Wertverlust für Spareinlagen wird durch Strafzinsen plus Inflation ab 2015 voraussichtlich zwischen 1 und 3 % pro Jahr betragen zuzüglich der Gebührenspirale, die unmittelbar bevorsteht. Wer also z.B. derzeit 50.000,- Eur als Festgeld angelegt hätte, der verliert ab sofort jährlich 500,- bis 1500,- Euro (innerhalb von 10 Jahren somit 5.000,- bis 15.000,- Euro) - es ist leicht zu errechnen, dass bis zum Renteneintritt eines heute 30jährigen von einer klassischen Spareinlage - ohne eigenes Zutun - nichts übrig bliebe.

zuletzt bearbeitet 31.10.2014 17:18 | nach oben springen

#2

RE: Geschichtsträchtig: Der Strafzins auf Spareinlagen ist da!

in Talk Hard Thread 19.11.2014 22:52
von ginosaji • Novize | 76 Beiträge

Nun zieht bereits die Commerzbank nach und führt ebenfalls Negativzinsen ein: http://www.finanzen.net/nachricht/zinsen...ten-ein-4032493

zuletzt bearbeitet 20.11.2014 12:08 | nach oben springen

#3

RE: Geschichtsträchtig: Der Strafzins auf Spareinlagen ist da!

in Talk Hard Thread 06.05.2015 17:01
von achso • Sklave | 10 Beiträge

Immer noch ein aktuelles Thema.
In manchen Ländern die nicht zu Europa gehören, warnt man davor, Geld in Europa (Banken) anzulegen, besonders in Russland.

Gruss

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