#1

Pro und Contra zum Musikstreaming

in Talk Hard Thread 20.08.2015 10:47
von DonJackus • Der Hochwohlgeborene Edle | 2.588 Beiträge

Pro & Contra: Macht Musik-Streaming glücklich?


Pro
Wichtig ist der Inhalt, nicht, wie die Musik zum Hörer kommt, findet Jeremias Radke.


Schon immer war der Datenträger nur Mittel zum Zweck. Egal ob auf Steintafeln, Papyrusrollen, Buchseiten, in Vinyl gepresst, als CD, Download oder via Stream. Das sind alles nur Wege, um den Inhalt zum Nutzer zu bringen. Der Besitz ergab sich daraus zwangsläufig – man konnte die Musik schließlich nur hören, wenn man sie zur Hand hatte.

Heute ist das anders und vor allem besser: Ich kann nun hören, was und wann ich will. Ich muss mir keine Gedanken machen, welche Musik ich für unterwegs aufs iPhone kopiere. Als T-Mobile-Kunde mit zugebuchter Spotify-Option und Hotspot-Flat bereitet mir auch der Datenverbrauch kein Kopfzerbrechen. Nur für Auslandsaufenthalte muss ich ein paar Playlisten offline sichern, zur Not vor Ort im WLAN-Café.

Meine letzten CDs habe ich schon vor Jahren entsorgt. Nun wird neuer Festplattenplatz frei, weil ich tausende MP3s löschen kann. Die wenigen Titel, die es bei Spotify nicht gibt, horte ich vorerst noch mit iTunes Match.

Selbst das Entdecken neuer Künstler und Genres ist nun einfacher denn je. Mein Nutzerprofil habe ich mit denen meiner Freunde verknüpft, um deren Hörgewohnheiten zu verfolgen und Playlisten zu abonnieren. Was ich mit Shazam oder Soundhoud aufzeichne, landet automatisch in einer dafür angelegten Wiedergabeliste. Auch die Empfehlungen der Streaming-Anbieter haben durchaus Interessantes zu bieten.

 Und entgegen aller Kritik von Künstlerseite: Ein Jahr Streaming kostet mich 120 Euro – das ist mehr, als ich zuvor jemals im gleichen Zeitraum für Musikkäufe ausgegeben habe. (jra[2])


Contra
Johannes Schuster will seine Musik besitzen und auf jedem Gerät auch offline hören können.

Musik zu hören bedeutet für mich Vergnügen, Entspannung oder Hilfe bei der Konzentration. Jedes Lied hat für mich eine Bedeutung und einen Wert. Es ist meine Musik. Und meine Musik will ich besitzen. Ich will sie auf alle meine Geräte – und damit meine ich auch ältere iPods und andere MP3-Player – kopieren und ohne Internetverbindung jederzeit hören können. Ohne mir vorher etwas herunterladen zu müssen.

Als O2-Kunde bin ich in der Bahn und auf dem Weg zur Arbeit meistens offline, mal abgesehen davon, dass ich einen Volumentarif und keine Flatrate zur mobilen Datennutzung habe. Ich will meine Musikstücke in Playlisten sortieren und auf CD brennen können oder im Shuffle-Modus durchstreifen.

Ich brauche keine vorkonfektionierten Sortierungen mit allem, was der Markt hergibt. Ich höre überwiegend Stücke, die ich kenne. Das meiste, was neu auf den Markt kommt, ist wenig originell und die Remakes übertreffen selten die Originale. Manches davon ist außerdem in keinem Streaming-Katalog vertreten.

Neue Musikstücke stellen mir meine Lieblingssender im kostenlosen terrestrischen Radio vor, oder ich entdecke sie beim Vorhören im iTunes Store. Was ich davon für dauerhaft hörbar halte, kaufe ich. Auf 10 Euro pro Monat komme ich da nie. Trotzdem wird so bei meinen Lieblings-Künstlern mehr Geld ankommen. (jes[3])

Wer hat recht? Diskutieren Sie mit!


URL dieses Artikels:

http://www.heise.de/mac-and-i/artikel/Pr...ch-2763546.html

Links in diesem Artikel:

  [1] http://www.heise.de/mac-and-i/heft/2015/4/4/
  [2] mailto:jra@mac-and-i.de?subject=Pro%20%2...Heft%203%2F2015
  [3] mailto:jes@mac-and-i.de?subject=Pro%20%2...Heft%203%2F2015
  [4] http://www.heise.de/mac-and-i/artikel/Pr...ch-2672481.html


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zuletzt bearbeitet 20.08.2015 10:49 | nach oben springen

#2

RE: Pro und Contra zum Musikstreaming

in Talk Hard Thread 20.08.2015 13:10
von EarAche • The Undertaker | 2.180 Beiträge

Tja: "Und entgegen aller Kritik von Künstlerseite: Ein Jahr Streaming kostet mich 120 Euro – das ist mehr, als ich zuvor jemals im gleichen Zeitraum für Musikkäufe ausgegeben habe."

Das mag ja sein, aber für den Urheber ist nicht entscheidend, was der Rezipient ausgibt, sondern was beim Urheber auch ankommt. Und hier muss man konstatieren, dass sich die Streaming-Portale momentan nicht gerade dadurch auszeichnen, die Urheber - und damit diejenigen, die das Geschäft der Portale überhaupt erst möglich machen - vernünftig an den Umsätzen zu beteiligen.

Im Gegenteil - Musiker sind mit Ausnahme sehr weniger Superstars in den letzten Jahren noch erpressbarer geworden, was ihre Einnahmen angeht. So hat zwar jedes noch so kleine Label inklusive der vielen reinen Eigenverlage heutzutage die Chance, seine Musik über das Internet weltweit anzubieten, was grundsätzlich positiv ist, aber das Wachstum des Streamings lässt im Gegensatz zum Verkauf den Musiker bei Centbruchteilen pro Song verhungern.


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#3

RE: Pro und Contra zum Musikstreaming

in Talk Hard Thread 21.08.2015 11:41
von DonJackus • Der Hochwohlgeborene Edle | 2.588 Beiträge

Jawoll - dem kann man als Amateurmusiker und Selbstschaffender aus eigener Erfahrung nur zustimmen. Von 0,003 Cent pro Stream kann kein Mensch leben, auch wenn ein Song 1000fach gestreamt wird!

Rein digtital gesehen bleibt für den Musiker nur noch bei Downloads etwas hängen - sonst macht das keinen Sinn mehr.

Deswegen wird gerade Spotify von meinen Labels nicht mehr beliefert.


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