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WHITESNAKE: Live - In The Still Of The Night

in DVD Reviews 17.08.2009 11:27
von EarAche • The Undertaker | 2.180 Beiträge

Erstmals verfasst am: 01 März 2006 im alten Forum der Club Soundgarden Radioshow von EarAche

WHITESNAKE: Live - In The Still Of The Night

Line-Up: David Coverdale (voc), Doug Aldrich (git), Reb Beach (git), Timothy Drury (keys), Marco Mendoza (bass), Tommy Aldridge (drums)
Regie: Hamish Hamilton
Format: PAL, Stereo, SRS Circle Surround, 5.1 Multichannel und DTS
VÖ: 27. Januar 2006
Umfang: DVD & Audio-CD
Features: Concert (rec. live U.K. tour 2004), Picture Gallery, Behind the scenes (Band & Crew Interviews)

Wo sind die Zeiten von "Blindman", "Time & Again", "Only My Soul", "Wine, Women An' Song", vor allem aber "Walking In The Shadow Of The Blues" (ja: "BLUES"!) oder gar "Soldier Of Fortune" hin? Nun, sie sind mehr oder minder passé bzw. finden bei den Tourneen von Whitesnake nur noch als kurze A-Capella-Einsprengsel des einzig verbliebenen Urmitglieds - aber auch der Stimme und damit Seele dieses einstmaligen Bluesrock-Dinosauriers und heutigen Heavy-mit-Melodie-Aushängeschildes - Mr. David Coverdale statt.

Der geneigte Fan muss damit leben, dass sich Whitesnake vom Sound her seit der Neuaufnahme des Albums "Slide It In" Mitte der 80er für den amerikanischen Markt ziemlich verändert haben und dem Soul der alten Tage seit geraumer Zeit sowohl Kommerz wie "Is this Love" oder US-Metal wie auf dem Album "Slip Of The Tongue" bzw. live deplazierte Bombastattacken in ehemaligen Blues-Gustostückerln wie "Ain't No Love In The Heart Of The City" entgegen setzen. Schade eigentlich, aber wohl kommerziell die richtige Entscheidung, denn die vorliegende DVD stand kurz nach Veröffentlichung (Februar 2006) auf Platz 2 der Amazon-Verkaufscharts bei den Musik-DVDs.

Für den Triefaugen-Fan, der wie ich das Glück hatte, diese Band durch die Gnade einer frühen Geburt schon 1983 als Headliner der "Monsters Of Rock"-Festivals leibhaftig erleben zu dürfen, sind die alten Live-Aufnahmen deutlich mehr Genuss als diese neue DVD nebst CD. Kein Vergleich mit dem Klassiker "Live at Castle Donnington" (1983) und auch nicht mit der Unplugged-Rückkehr zu alten Tagen "Starkers in Tokyo" (1997), bei denen Davids souliges Organ deutlich besser zur Geltung kommt. Aber der betagtere Fan weiss eh, dass Whitesnake-Gigs seit Ende der Moody-/ Marsden-/ Hodgkinson-/ Lord-Besetzung eine etwas heftigere Baustelle sind.

Wer allerdings erst mit dem namensgebenden Song "In the Still Of The Night" bzw. dem Album "1987" aus dem nämlichen Jahr bei "Serpens Albus" eingestiegen ist, der wird seine helle Freude haben - von der Songauswahl bis zum Stage-Acting. Die Instrumentalisten - von denen keiner an der Entstehung der Songs jemals mitgewirkt hat - haben (lustig aufgesetztes) Rockstar-Posing mit der Muttermilch aufgesogen, der Meister ist - ob nun mit oder ohne Nachbearbeitung (denn der gesamte Sound ist nachgerade zu geil) - sehr gut bei Stimme und singt, stöhnt und schreit vom Feinsten. Der Mikroständer ist noch immer die Verlängerung seines Pillermanns und "Eerrs a song for ya'" plärrt er natürlich auch wieder... Die gesamte Mannschaft hat ebenso wie das Publikum sichtlich Spass an der Performance, was für mich allerdings mit etwas weniger hektischem Schnitt mit dauernd wechselnden Einstellungen und ohne diese vielen Wechsel zu unscharfen schwarz/weiss-Bildern mit Rain-Optik besser hätte eingefangen werden können. Falls Letzteres dem Ganzen einen Touch von History verleihen sollte, dann ist das für mich in die Hosen gegangen, weil's schlicht stört. Coverdale ist Gentleman und gleichzeitig anzüglich wie immer (ein aus dem Publikum schallendes "Thank you for your music" wird zu einem weiblichen Fan beanwortet mit: "And thank YOU for your titts!"), offensichtlich rumorts immer noch in der Hose, aber wie sonst wäre er damals auf die Texte von "Slide It In" gekommen...

Die DVD kommt in recht edlem Digibook mit photolastigem Booklet daher, die inkludierte Audio-CD mit 10 Songs erhöht den "Value For Money"-Faktor weiter, hat man doch gleich einen Mitschnitt für Auto und Party. Das Bonusmaterial ist allerdings etwas dürftig, die Photo Gallery birgt nix Neues gegenüber dem Konzert-Mitschnitt und die "Behind The Scenes"-Interviews mit den Protagonisten erschöpfen sich in der üblichen Lobhudelei auf die Kollegen. Für die weiblichen Fans vielleicht interessant, dass sie noch Zeuge werden dürfen, wie David von einer Personal Trainerin vor dem Auftritt bei Dehnungs- und Entspannungsübungen unterstützt wird. Da hätte man ruhig noch als eine Art "Rockumentary" ein paar alte Videos/ Live-Schnippsel dazu spendieren können, um dem zweifellosen Legendencharakter des Trademarks Whitesnake gerecht zu werden.

Fazit: Die DVD ist das Dokument geworden, das ich nach den Konzerten der letzten Jahre erwartet hatte, nicht mehr aber auch nicht weniger. Das Songmaterial reisst einen trotz der recht metallischen Versionen durchaus noch mit und David Coverdale liefert seiner Anhängerschaft den Beweis, dass ein (mittlerweile im richtigen Leben) grand-daddy unverändert fit eine Arena rocken kann, wer ausser Steven Tyler kann auf dem Heavy-Sektor optisch wie vokaltechnisch da sonst noch mithalten? Nur im "Shadow Of the Blues" walkt er halt nicht mehr und einen anderen Regisseur sollte er sich beim nächsten Mal auch suchen...

(Keine Bewertung wegen extremer Befangenheit)
I wish you well...

Tracklist DVD: Burn, Bad Boys, Love Ain't No Stranger, Ready An' Willing, Is This Love, Give Me All Your Love, Judgement Day, Blues For Mylene, Snake Dance, Crying In The Rain, Ain't No Love In The Heart Of The City, Don't Break My Heart Again, Fool For Your Loving, Here I Go Again, Take Me With You, Still Of The Night

Tracklist Audio-CD (included): Burn, Give Me All Your Love Tonight, Is This Love, Love Ain't No Stranger, Judgement Day, Ain't No Love In The Heart Of The City, Fool For Your Loving, Here I Go Again, Take Me With You, Still Of The Night


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RE: WHITESNAKE: Live - In The Still Of The Night

in DVD Reviews 17.08.2009 15:27
von DonJackus • Der Hochwohlgeborene Edle | 2.588 Beiträge

Da sind wir aber alle READY AND WILLING, obwohl mir die alten Whitesnake ebenso wie Dir besser gefallen!


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